Die Ausstellung in Waldlaubersheim

Eine Ausstellung zur Kieler Straßenbahn in Rheinland-Pfalz

Fast 30 Jahre sind nach der Einstellung der Kieler Straßenbahn vergangen, bis alle Voraussetzungen erfüllt waren, um mehr als nur eine kleine private Sammlung von erhaltenen Gegenständen, Fotos und Dokumenten der Kieler Straßenbahn zu präsentieren.
Die Idee, die Räumlichkeiten (Allgemeinflächen) des eigenen Industriegebäudes des Autors für eine Ausstellung zu nutzen, reifte heran, zumal die Flächen auch über Jahre hinweg regionalen Künstlern zur Verfügung gestanden hatten. Nun wird hier schrittweise die Geschichte der Kieler Straßenbahn dargestellt. Zusätzlich entstand ein Bedarf an mehr Coworking-Spaces für Teammeetings und Kundengespräche, insbesondere im Hinblick auf eine außergewöhnliche Arbeitsumgebung. So entstand neben den Besprechungsräumen mit regionalem Bezug („Donnersberg“ und „Weinrebe“) der Raum "Kiel". Der größte Blickfang ist hier der originale Salzwagen mit der Nummer 363 aus dem Jahr 1900. Direkt daneben befindet sich das Fahrzeugsegment des ehemaligen Gelenkwagens mit der Nummer 262, in dem zehn Gesprächspartner*innen Platz finden können.

Wie in den Allgemeinflächen befinden sich auch hier Schaukästen und Vitrinen mit Objekten zur Kieler Straßenbahn, angefangen von Fahrmarken und Fahrscheinen aus der Anfangszeit der Straßenbahn über Bestandteile der Oberleitung und Gleisprofile bis hin zu verschiedenen Gegenständen aus den Fahrzeugen und vielem mehr.

Obwohl die Exponate im Raum "Kiel" die kollaborative Arbeitskultur fördern, kann diese "Ausstellung" in Waldlaubersheim nur eine vorübergehende Lösung darstellen. All diese Gegenstände gehören nach Kiel und sollten dort zusammen mit vielen anderen Objekten zur Geschichte des öffentlichen Personennahverkehrs in Kiel präsentiert werden.
Eine erste Möglichkeit ergab sich mit dem Neubau der Hauptwerkstatt der KVG. Hier wurde die Idee geboren, den Salzwagen und weitere Objekte der Kieler Straßenbahn in den Neubau zu integrieren, was jedoch nicht realisiert werden konnte. Spätestens im Zuge der weiteren Planung zur Einführung der Stadtbahn in der Landeshauptstadt Kiel sollte auf kommunaler Ebene auch ein Ort zur Bewahrung des historischen Kulturguts und der Technikgeschichte berücksichtigt werden. Hier könnte sich dann das Ziel des Autors erfüllen, auch Objekte aus vielen privaten Sammlungen zusammenzuführen, die derzeit unentdeckt bleiben und somit eine interessante Ausstellung zum Thema ermöglichen würden. Dabei sollte die Möglichkeit einbezogen werden, weitere noch vorhandene ehemalige Kieler Straßenbahnwagen zu integrieren. Bis dahin wird der Autor weiterhin die Geschichte der Kieler Straßenbahn erforschen, die Sammlung/Ausstellung ausbauen und die neu hinzukommenden Objekte sorgfältig restaurieren und bewahren.

Wer nicht darauf warten möchte, bis die Ausstellung in Kiel zu besuchen ist, kann dies bereits jetzt nach Voranmeldung tun.

Gastbeitrag aus dem „Fahrplan 40“ der KVG Kieler Verkehrsgesellschaft mbH von André Hellmuth